Ledersattel liegt mit Ledertrense und Reithelm auf Stroh

Der Kauf eines Pferdes erleichtert den Geldbeutel schon enorm. Jetzt benötigst Du noch das gesamte Equipment. Auch hier musst Du noch mal tief in deine Tasche greifen. Besonders die Lederprodukte, wie z.B. Sattel, Trense und Vorderzeug, schlagen ordentlich zu Buche. Das Gute daran: Wenn Du Deine Lederausstattung gut pflegst, hast Du sehr lange Freude dran. Du weißt nicht genau wie? Kein Problem, wir haben für Dich ein paar Tipps und Tricks zusammengefasst!

Wie häufig Du Dich um Dein Lederequipment kümmern musst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen von der Lagerung und zum anderen von der Nutzung. Ist das Leder oft Nässe oder Feuchtigkeit ausgesetzt? Wird es stark strapaziert? Egal wie Du diese Fragen beantwortest, eine Basisreinigung alle 3-4 Monate macht auf jeden Fall Sinn.

Schritt 1:

Zuerst solltest Du Deinen Sattel und auch Deine Trense auseinanderbauen.

Also die Schabracke abnehmen, die Steigbügel mit den Steigbügelriemen sowie eventuell auch den Sattelanfassriemen abmachen. Die Trense solltest Du ebenfalls komplett auseinandernehmen. Das alles ist nötig, damit Du mit Deinem Lappen bzw. Pinsel überall hinkommst.

Schritt 2:

Bevor Du mit Deiner Lederpflege beginnst ist es wichtig, zuerst alle Gegenstände mit Lederseife zu reinigen, denn hier befindet sich viel Staub, Schmutz und Schweiß. Dieser muss erst entfernt werden, sonst kann auch die beste Pflege nicht in Dein Leder eindringen und es geschmeidig halten.

Besonders der Schweiß kann schädlich sein. Auch wenn er zu 90% aus Wasser besteht, sind die restlichen 10% aus Salz, Harnstoffen und verschiedenen Fettsäuren. Die Lederseife wird mit einem weichen feuchten Schwamm bzw. Tuch mit kreisenden Bewegungen aufgetragen. Anschließend kannst Du die Überschüsse, ebenfalls mit einem weichen Lappen, abnehmen und das Leder  trocknen lassen. Achte bitte darauf, dass Du es nicht in die direkte Sonne legst, denn so besteht die Gefahr, dass es schnell spröde wird.

Gut gepflegter Sattel aus schwarzem Leder

Schritt 3:

Es gibt viele verschiedene Produkte auf dem Markt, die Dir bei Deiner Lederpflege zur Seite stehen:

  • Lederfett - meist etwas festere Konsistenz
  • Ledercreme - etwas geschmeidigere Konsistenz
  • Lederöl - flüssige Konsistenz

Im Grunde kannst Du Dir hier beliebig aussuchen, mit was Du Dein Equipment pflegen willst. Lederfett und Ledercreme werden in der Regel mit einem Schwamm oder fusselfreien Tuch (Mikrofaser) aufgetragen. Das Lederöl hat meistens einen Pinsel gleich dabei. Viele verwende sehr gerne ein Öl, da es problemlos überall hingelangt und man anschließend nicht noch viel nachpolieren muss, da es keine sichtbaren Rückstände hinterlässt. Jedoch solltest Du mit dem Öl sehr sparsam umgehen, da sonst das Leder leicht überpflegt werden kann. Geh sehr sparsam mit dem Produkt deiner Wahl um. Zieht die Pflege sofort ins Leder ein und erscheint direkt wieder trocken, kannst Du gerne noch mal Pflege auftragen. Kümmerst Du Dich aber regelmäßig um deine Ledersachen, ist ein zweites Mal einfetten normalerweise nicht nötig. Nachdem Du alles gepflegt hast, solltest Du die Pflege ca. 24 Stunden einziehen lassen. Danach kannst Du alles wieder zusammenbauen und Dich über ein geschmeidiges und gut gepflegtes Lederequipment freuen.

Auch aus nachhaltiger Sicht ist die Lederpflege sehr wichtig. Denn wenn Du dich gut um Deine Lederausstattung kümmerst, kannst du es sehr viel länger nutzen.

Du möchtest das Ganze als #royalrider noch nachhaltiger gestalten? Dann kannst du auch Deine Lederseife und Lederpflege selber herstellen. Hierzu findest Du in den sozialen Netzwerken viele Rezepturen. Allerdings solltest Du bei der Herstellung von Sattelseife sehr vorsichtig sein, da Du mit Lauge arbeiten musst, welche stark ätzend und nicht ungefährlich ist. Die Herstellung von Lederpflege ist wesentlich unkomplizierter, aber auch hier würden wir Dir empfehlen, die eigene Kreation auf einem kleinen Stück Leder aufzutragen um die Wirkung erstmal zu testen. Wenn es klappt, umso besser!

Wie sieht Deine Erfahrung mit der Lederpflege aus? Kennst Du noch gute Tipps und Tricks? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen!

Mai 13, 2020 — Julia Schuster
Stichworte: Tipps

Kommentare

Heigl Hans:

Ich habe eine außergewöhnliche Frage, nämlich kann ich die besprochenen Produkte auch auf 400 Jahre altem Leder verwenden?
Gelangen die Creme/Öle noch in das Leder oder zerfällt es eher?

jcm:

Tolles Thema!
Macht umbedingt öfter den Pony-Talk!;)
Sehr interesant und aufschlussreich!

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