Der Fellwechsel unserer Pferde
Woher weiß mein Pferd, wann es sein Fell wechseln muss?
Hast Du Dich nicht auch schonmal gefragt, warum Dein Pferd im September kräftig Fell schiebt, obwohl es tagsüber oft noch über 20 Grad sind? Oder warum es im Februar schon jede Menge Fell verliert, obwohl es draußen noch lausig kalt ist? Früher dachte man noch, es hänge mit den Temperaturunterschieden zusammen. Heute weiß man jedoch, dass dieser Prozess sehr viel mehr mit dem Tageslicht zu tun hat.
Die Zirbeldrüse spielt hier eine wichtige Rolle. Sie ist ein Hormon, welches direkt mit dem Gehirn verbunden ist. Pferde nehmen über sie die Veränderungen des Tageslichtes wahr. Diese Drüse hat sehr wichtige Aufgaben. Sie ist für die Produktion von Melatonin zuständig und steuert damit den Schlaf-Wach-Rhythmus, die Fortpflanzung sowie den Fellwechsel. Wenn also im Januar die Tage länger werden, gibt die Zirbeldrüse die Information weiter, dass der Winter bald vorbei ist und das Fell langsam abfallen sollte. Im August wiederum leitet es die Information weiter, dass der Winter nicht mehr all zu lange auf sich warten lässt.
Natürlich spielen auch die Temperaturen eine wichtige Rolle. Schwanken diese stark, können sie den Fellwechsel hemmen oder beschleunigen. Außerdem beeinflussen sie die Länge und Dichte des Fells. Robuste Pferde, die im Offenstall leben, haben sehr viel dichteres Fell als Pferde, die in Boxen gehalten werden.
Wie lange dauert der Fellwechsel?
Die Dauer eines Fellwechsels kann von Pferd zu Pferd sehr unterschiedlich sein. Jedoch ist der Wechsel von Winter- auf Sommerfell wesentlich länger. Bis die ganze Haarpracht abgeworfen ist, vergehen schon einige Wochen. Beim Sommerfell geht es deutlich schneller. Die feinen Haare sind relativ flott runter und das dichtere Fell wächst gleichmäßig nach. Kommen die ersten kalten Nächte, schieben die Pferde schnell mehr Fell.
Der Fellwechsel ist eine anstrengende Prozedur für unsere Lieblinge. Der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren. Sind die Pferde dann noch starken Temperaturschwankungen ausgesetzt, kann es für einige echt anstrengend werden. Besonders wenn es sehr warm ist, schwitzen sie stark, weil sie mit der Thermoregulierung zu kämpfen haben. Nicht selten sind Pferde in dieser Phase schlapp und kraftlos. Müssten wir im Schneeanzug Sport treiben, würden auch wir Probleme kriegen. Wir haben einfach nur den Vorteil, dass wir unsere Kleidung den Temperaturen anpassen können.
Tipps, wie Du Dein Pferd beim Fellwechsel unterstützen kannst:
- Sei Dir bewusst, dass dieser Prozess für Dein Pferd sehr anstrengend sein kann. Deshalb ist es wichtig verständnisvoll zu sein, wenn Dein Liebling nicht eine solche Leistung beim Reiten bringt, wie Du es vielleicht gewohnt bist.
- Sollte Dein Pferd schnell abbauen, erhöhe seine Futterrationen.
- Zusätzlich kannst Du mit diversen Kräutern bzw. Futterergänzungsmittel dein Pferd unterstützen. Auf dem Markt gibt es viele Produkte, die genau darauf abgestimmt sind. Lass Dich beim Futterlieferanten Deines Vertrauens beraten.
- Striegle täglich Dein Pferd. Die losen Haare jucken auf der Haut. Noch schlimmer juckt es, wenn Pferde eingedeckt sind, da die Haare dann nicht einfach durch ein Schütteln abfallen können.
Vielleicht hast Du das eine oder andere über den Fellwechsel noch nicht gewusst, aber nun kann sich dein Pferd bei Dir in besten Händen wissen! Wie sehen Deine Erfahrungen mit dem Fellwechsel aus? Schreibe uns dazu gerne einen Kommentar.
Kommentare
Zoe:
Hi,
Super schön geschrieben!
Helene:
Hallo,
Schöne Pferde habt ihr!
Jana:
Interessant!
Juliane:
Ein toller Blogbeitrag, sehr lesenswert 😊
Helena :
Ich denke echt, das mit das später im Alltag hilft. Danke euch! 🥰